Die meisten Golf Anfänger:innen, die ich kenne, haben ein sehr ambivalentes Verhältnis zu ihrem 1er Holz. Man könnte in manchen Fällen auch schon von einer ausgewachsenen Hassliebe sprechen. Und das ist leider bei mir nicht anders....
Die meisten Golf Anfänger:innen, die ich kenne, haben ein sehr ambivalentes Verhältnis zu ihrem 1er Holz. Man könnte in manchen Fällen auch schon von einer ausgewachsenen Hassliebe sprechen. Und das ist leider bei mir nicht anders. Als ich Mitte 2021 mit Golf begann, prägten sich mir in den ersten Monaten sensationelle Schläge (viel zu wenige), mittelmäßige aber solide Schwünge (schon deutlich mehr) und absolut katastrophale Ergebnisse (mehr als mir lieb sind) in mein Gedächtnis ein.
Mit Hybriden verhielt es sich übrigens noch schlimmer. Während ich mit einem 5er oder 6er Eisen eigentlich ganz gut zurecht komme, hätten alle von mir getesteten Hybriden auch Schaufeln sein können, so wie ich damit den Boden umgeackert habe. Alle bis auf eines: Das PXG 0317 X Hybrid mit 25° Loft. Und da stellt sich mir die Frage, ob sich die Driver von PXG nicht vielleicht ähnlich positiv auf mein Spiel auswirken könnten?
Also: Ein PXG Driver muss her.
Das ist leider ein bisschen eine Leidensgeschichte. Meine Recherche begann online und natürlich gelangte ich nach kurzer Zeit zur offiziellen PXG Website. Da es rund um die Weihnachtszeit auch einige Aktionen gab, wollte ich den Driver auch gleich bestellen. Aber leider kann man dort nur aus den USA bzw. Canada ordern. Tja, was nun?
PXG verrät einem immerhin, wo man überall auf der Welt authorisierte Reseller findet. Auch in Österreich. Allerdings existiert zwar noch eine Facebook Gruppe des PXG Händlers. Doch bei weiterer Recherche stellte sich heraus, dass der Shop schon seit Jahren nicht mehr existierte.
Also gut, suchen wir nach einem Online Shop der meinen Driver im Sortiment hat. Tatsächlich gibt es da nicht besonders viele Treffer und um www.customclubs.de kommt man daher nicht herum. Muss man auch nicht, denn der Shop ist wirklich gut sortiert und ich habe mir schon einige Produkte auf meine Merkliste gesetzt.
Was ich allerdings weniger prickelnd finde ist der Preis. Auf der PXG Seite könnte man den Driver statt um $ 529,- um $ 349,- bestellen. Das wären umgerechnet umgerechnet € 304,72. Customclubs hat den Driver ebenfalls in Aktion. Und zwar um € 429,- statt um € 489,-. Also um ca. € 125,- über dem PXG Preis. Ich lasse das einmal so stehen.
Notiz am Rande: Wir haben auch gleich bei PXG direkt angefragt, wegen einer Kooperation. Also vielleicht findest du bei Bedarf bald PXG Schläger in unserem Sortiment zu ähnlichen Preisen (sofern möglich).
Der letzte Punkt betrifft das Shipping. Customclubs gibt eine Lieferzeit von 30-40 Tagen an. Und sie halten was sie versprechen. Das ist natürlich nicht optimal, aber aktuell gibt es bei vielen Produkten überdurchschnittlich lange Wartezeiten. Ich hätte mir zwar erhofft, dass der Shop sich vielleicht zwischendurch meldet und versucht mich als Kunde bei Laune zu halten, aber ich kann auch damit Leben, dass sie mich nach der Sofortzahlung von € 429,- zzgl. Porto von 28.12. bis 01.02. nicht mit Informationen versorgen.
Was mir auf den ersten Blick gleich auffällt.
Der Driver wurde nicht mit der originalen PXG Verpackung verschickt, sondern mit der des Händlers. Auch gut. Hier und da ein wenig angeknackst (danke Post), aber innen passt alles. Glücklicherweise ist Karton ein wunderbar kraftabsorbierendes Verpackungsmaterial.
Nach dem öffnen der Schachtel sehe ich einfach nur den Driver mit Headcover, das Säckchen mit Schraubenschlüssel und den Lieferschein. Das war es auch schon. Wenn ich vergleiche, dass ich neulich bei www.dragongolf.de einen Zelos 7 Schaft um ca. € 50,- bestellt und trotzdem ein paar gebrandet Tees und ein paar Sticker dazubekommen habe, hätte schon ein kleines Goodie bei dem Driver dabei sein können.
Bitte nicht falsch verstehen: Mir geht es gar nicht darum, mehr zu bekommen als ich bestellt habe. Aber Golf ist ein extrem emotionales Thema für leidenschaftlicher Spieler:innen. Da wäre es für einen Shop die ideale Gelegenheit nicht einfach „die günstigste Anbieter:in“ zu sein, sondern eine Beziehung zu den eigenen Kund:innen aufzubauen. Muss aber nicht sein. Kann man auch ignorieren.
PXG stellt die Gen4 Driver in drei unterschiedlichen Versionen zum Verkauf. Und zwar XF, X und XT. Wem das nichts sagt, vielleicht eine kurze Beschreibung:
PXG 0811 XF: Quasi der Driver für Anfänger:innen. Bei dieser Version liegt der Fokus auf Game Improvement. PXG meint, dass diese Version extrem fehlerverzeihend ist und damit dem High Handicap Golfer - also mir - gute Dienste leisten wird.
PXG 0811 XT: Genau das Gegenteil. Für wirklich gute Spieler:innen, die maximale Performance erzielen wollen, ist diese Version gedacht. Natürlich ist dieser Driver deutlich weniger Fehlerverzeihend.
PXG 0811 X: Quasi das Mittelding zwischen Performance und Game Improvement. Eigentlich die ideale Wahl für Leute, die schon ein wenig besser spielen, aber dennoch eine Mischung aus Fehlertoleranz und Performance suchen. Warum ich diese Version nicht genommen habe, findest du weiter unten.
Neben diesen drei grundlegenden Unterschieden, kann man natürlich auch noch eine Bandbreite an zusätzlichen Individualisierungen vornehmen. Da ich mich als Anfänger noch keines konstanten Driverschwungs rühmen kann, ließ ich die meisten davon bei den empfohlen Werten.
12° Loft: Was? 12° Loft? PXG bietet das XF Modell mit 9°, den üblichen 10,5° und 12° an. Und ja, eigentlich sollte man sich vermutlich irgendwo bei 10,5° oder 9° üblicherweise einpendeln. Und ja, alle anderen Driver die aktuell zu Testzwecken bei mir zu Hause vorrätig sind, haben 10,5° Loft. Genau deswegen wollte ich 12° ausprobieren. Wie sich das auswirkt, kommt in einem anderen Artikel.
Mitsubishi Diamana Stiff +0,5 Zoll: Gleich vorweg gesagt, sind alle meine Schläger einen halben Zoll länger. Mit 1,90 und langen Armen, ist das genau meine Länge und die wollte ich auch beim Driver beibehalten. Bis jetzt habe ich meistens mit Regulär Schäften gespielt. Also bin ich schon gespannt, wie - und ob ich überhaupt einen Unterschied merke - es mir mit dem Stiff-Schaft gehen wird.
Im Zuge meiner Recherchen, um den richtigen Schaft zu finden, bin ich auf einige Angaben gestoßen, bei denen Stiff-Schäfte mehr Länge erzeugen, als Regular- oder Senior-Flex Schäfte. Was aber vielleicht auch nicht unspannend ist, ist der Praxisbezug. Hier empfehle ein Video von
Rick Shiels, in dem er quasi blind die unterschiedlichen Flex auf der Driving Range vergleicht. Das Video habe ich gleich anschließend verlinkt:
Die Plätze die ich bisher kennenlernen durfte, sind allesamt recht kurz. In Feistritz, Schwechat und Leopoldsdorf gibt es je nur ein Par 5 und dafür eine große Anzahl an Par 3 Löchern. Dementsprechend selten kommt mein Driver im Spiel auch tatsächlich zum Einsatz.
Abgeleitet bedeutet das, dass ich auch im Training eher meine Eisenschläge, bzw. mein Pitchen, Chippen und Putten trainiere. Und da auch meine zeitlichen Ressourcen stark limitiert sind: Für ein wirklicher Driver Training, fehlt mir einfach die Zeit. Irgendwo muss man sich ja fokussieren.
Und das wiederum bedeutet: Ich erwarte mir nicht die unglaublichen Weiten. Zweihundert Meter gerade aus, sind für mein Spiel völlig ausreichend und ich fühle mich auch wohl dabei, bei längeren Löchern bei Bedarf im Anschluss auf ein 4er Eisen oder 5er Eisen zu wechseln.
Was ich mir allerdings erwarte und erhoffe: Auch bei nicht optimal geschlagenen Bällen eine gewisse Fehlertoleranz. So wie PXG auch auf der eigenen damit wirbt.
Leider ist jetzt noch Winter, deswegen wird es ein wenig dauern, bis der erste Einsatz auf einer Runde stattfinden kann. Aber mal schauen, wann ich zum ersten Mal auf der Driving Range ein paar Eindrücke sammeln kann. Aber das kommt in einem anderen Artikel.
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