Golfanfänger - Der Weg zur ÖGV Platzreife
Zuerst einmal: Schön, dass du dich entschieden hast mit Golf zu beginnen. Als das Mitte 2021 bei mir auch der Fall war, hat man mir gesagt: „Noch kannst du aufhören“. Doch inzwischen ist es dafür viel...
Zuerst einmal: Schön, dass du dich entschieden hast mit Golf zu beginnen. Als das Mitte 2021 bei mir auch der Fall war, hat man mir gesagt: „Noch kannst du aufhören“. Doch inzwischen ist es dafür viel...
Zuerst einmal: Schön, dass du dich entschieden hast mit Golf zu beginnen. Als das Mitte 2021 bei mir auch der Fall war, hat man mir gesagt: „Noch kannst du aufhören“. Doch inzwischen ist es dafür viel zu spät für mich. Als ich zum ersten Mal dieses „Ping“ gehört habe und der Ball genau das gemacht hat was er soll, war es um mich geschehen. Und ich vermute, dass es dir genauso geht, oder? Also dann: Nächster Schritt ÖGV Platzreife
Ja, durch diese Verwirrung musste ich auch durch. Also vielleicht hilft dir diese einfache Erklärung. Deswegen will ich gar nicht auf das alte System - es ist doch schon einige Jahre her - eingehen und gleich die aktuelle Variante beschreiben. Es gibt, um die ÖGV Platzreife zu erlangen, zwei Prüfungen, die du ablegen musst. Das wäre zuerst die „Platzerlaubnis“ oder „Clublizenz“, bei der du in einer gewissen Zeit eine 9-Loch-Runde absolvieren musst und ein paar theoretische Fragen zu beantworten hast. Mit der Platzerlaubnis hast du dann die Möglichkeit in deinem Ausbildungsclub zu spielen. Also endlich weg von der Driving Range und ab auf den Platz.
Anschließend und auch um auf anderen Plätzen regulär spielen zu dürfen, sowie für die Teilnahme an Turnieren, benötigst du auch die Platzreife. Im Wesentlichen läuft beides eigentlich gleich ab. Du hast ein paar Stunden mit einem Teaching Pro und anschließend eine Prüfung. Bei der Prüfung für die Platzreife zählt nicht mehr nur die Zeit, sondern auch das Ergebnis. Du solltest zumindest 12 Stablefort Punkte schaffen. Ich will an dieser Stelle gar nicht so genau auf die Berechnung eingehen, deswegen nur zur Veranschaulichung:
Das höchste Handicap (HCP) ist -54. Im Wesentlichen bedeutet das, dass du bei einer 18-Loch-Anlage auf jedem Loch 3 Schläge über PAR spielen kannst, um dein persönliches PAR zu spielen. 54 (HCP) dividiert durch 18 (Loch) sind 3. Du darfst also 3 Schläge mehr benötigen, als die PAR Angabe. Wenn du ein Loch mit deinem persönlichen PAR Spielst, erhältst du 2 Stablefort-Punkte. Für jeden Schlag weniger, bekommst du einen Punkt mehr. Für jeden mehr gibt es einen weniger. Schaffst du also ein PAR 3 auf deinem Golfplatz mit 6 Schlägen, wären das 2 Punkte. Schaffst du es mit drei Schlägen, kommst du sogar auf 5 Punkte.
Um die 12 Punkte zu schaffen, wären das bei der Prüfung nur 1,3 Punkte im Schnitt, da die Prüfung auf 9-Loch abgelegt wird. Also durchaus zu schaffen.
Die meisten Golf Clubs bieten die Ausbildungen gleich in Einem an. Du hast dann in etwa 10 Einheiten mit deinem Pro und nach je 5 Einheiten eine Prüfung (oder manchmal auch nur eine Prüfung am Ende). Danach hast du die offizielle Erlaubnis auf allen Plätzen der Welt spielen zu dürfen, sofern es dort keine weiteren Einschränkungen gibt natürlich.
Wenn du dir überlegst Golf zu spielen, dann sind das eigentlich die wichtigsten Schritte, die du gehen musst, um zu deiner Lizenz zu gelangen.
Solltest du nicht schon beides abgehakt haben, wären das aus meiner Sicht die wohl ersten Schritte. Im Schnupperkurs kannst du einmal Golf-Luft einatmen und lernst die wichtigsten Basics, um mit dem Golfen zu beginnen.
Was aber ebenso wichtig ist aus meiner Sicht: Du siehst, ob der Sport tatsächlich etwas für dich ist. Und auch ob der Club etwas für dich ist. Solltest du das Vergnügen haben, dass in deiner Umgebung sogar mehr als ein Club innerhalb von maximal 30 Minuten zu erreichen ist, dann würde ich dir empfehlen in jedem davon einen Schnupperkurs zu machen.
Natürlich würde ich empfehlen den nähest gelegenen Club ganz oben auf die Liste zu setzen. Denn für das schnelle Spiel nach der Arbeit oder eine spontane Runde am Wochenende, sollte der Club keine Weltreise entfernt sein. Aber abgesehen von An- und Abreisedauer, kann ich nur sagen: Nimm dir ein wenig Zeit und versuche alle Clubs der näheren Umgebung. Vielleicht sogar mehrfach. Dann kannst du eine gute Wahl treffen.
Na gut. Das ist vielleicht ein wenig dick aufgetragen. Aber ganz unbegründet ist es nicht. Denn die Clublizenz ermöglicht es dir nicht mehr nur das Putting Green, Chipping Field oder die Driving Range zu nutzen. Mit der Clublizenz darfst du offiziell in deinem Heimatclub spielen. Also endlich raus auf den Platz. Die meisten Clubs biete eine Gesamtausbildung, bei der du Clublizenz und Platzreife gleich in Einem machen kannst. Ich bin allerdings eher ein Freund der zeitlichen Trennung dieser beiden Themen. Aber fangen wir einmal mit der Clublizenz an. Die Clublizenz (auch Platzerlaubnis genannt) erlaubt es dir in deinem Heimatclub spielen zu können. In der Regel sind dazu 5 Einheiten mit deinem Pro und eine anschließende einfache Prüfung (zeitliche Spielvorgabe und ein paar Regel- bzw. Fragen zur Étiquette). Hast du das erledigt, kannst du auf deinem Heimatplatz uneingeschränkt die Löcher heimsuchen.
Wo wir übrigens bei „heimsuchen“ sind: Ein kleines Osterei versteckt im Blog. Du wirst am Anfang je nach Club - sehr viele Bälle verlieren. Vielleicht ist das nicht der beste Moment, um neue Bälle vielleicht sogar aus dem Premium Segment um ca. EUR 5,- pro Ball zu verwenden.
Wenn du bis hierher gelesen hast, dann kannst du dir bei uns im Shop Lakeballs um -10% mit dem Code #clublizenz bestellen. Lesen zahlt sich also aus :-)
An dieser Stelle vielleicht noch ein paar Worte zur Clublizenz: Natürlich willst du alle unterschiedlichen Plätze dieser Welt ausprobieren. Und das kommt auch sicher noch. Aber zuerst solltest du einmal soweit spielen lernen, dass hinter dir nicht die Flights auflaufen.
Wenn du gerade mit Golf beginnst, ist es meistens nicht einmal sicher, ob du den Boden oder den Golfball triffst. Und wenn du den Golfball triffst, dann kann dieser wohl überall landen. Das ist völlig normal und wird von Monat zu Monat besser. Aber es wird wahrscheinlich passieren.
Und deswegen möchte ich dich fragen: Meinst du, dass es wirklich Spaß macht auf diesem Niveau die schönen 18-Loch Anlagen zu besuchen? Vermutlich bist du am Anfang nach 5 oder 9 Loch schon erledigt. Ging mir die ersten 2-3 Monate auch so. Genießen kannst du die Plätze kaum und deine Flight-Partner:innen bzw. die Flights nach dir werden es dir wirklich danken, wenn du zuerst deine Fähigkeiten ein wenig verbesserst.
Vielleicht ein Vergleich: Würdest du gerne mit oder hinter jemandem 2-6 Stunden Autofahren, der gerade zum ersten oder zweiten Mal hinter dem Steuer sitzt? Vermutlich nicht. Und ähnlich geht es auch allen anderen Golfer:innen.
Mein Tipp an dieser Stelle: Mach die Clublizenz bei dir im Heimatclub und übe dann dort so viel wie du nur kannst. Dein Spiel wird sich deutlich verbessern und eine aufgeschobene Platzreife hat dadurch noch einen weiteren Vorteil. Dazu kommen wir gleich.
Sagen wir eine Saison ist ins Land gezogen und wieder vergangen und dein Spiel hat sich verbessert. Vielleicht schaffst du es konstant (inkl. aller Luft- & Strafschläge) 2-3 über Par zu spielen. Vielleicht sogar einen tick besser? Perfekt. Dann wäre jetzt auch schon die Zeit gekommen mit der Platzreife weiterzumachen. Auch hier hast du in der Regel ein paar Pro Stunden und eine abschließende Prüfung. Die Mindestvorgabe von 12 Nettopunkten, sollte jetzt allerdings keine Herausforderung für dich sein und dein Pro muss dich nicht mit zugedrückten Augen durchlassen. Du kannst schließlich spielen.
Und hier kommt der zweite wesentliche Vorteil. Durch die Umstellung im Regelwerk, startest du jetzt nicht wie früher mit einem Handicap von -45. Du kannst dich bei der Prüfung auch weiter herunter schreiben. Z.B. auf die magische -36. Die magische -36? Wenn du dir ein paar der führenden Clubs in Österreich oder auch in Deutschland oder Italien ansiehst, dann wirst du feststellen, dass du dort trotz der Platzreife vielleicht nicht spielen darfst, weil du die Handicapvoraussetzungen nicht erfüllst. Und meistens ist das -36.
Bei der Platzreife wirst du bei der Prüfung auf Basis von 9-Loch eingestuft. Danach wird der Schnitt der letzten 8 Tourniere herangezogen, um dein Handicap zu verbessern. Somit ist die Platzreife sicher der einfachste Weg möglichst schnell ein niedriges Handicap - sagen wir die magische -36 - zu erhalten.
Aber auch wenn du das nicht schaffst und mit -40 oder -45 einsteigst, ist letztlich nichts vergeben. Immerhin darfst du auf fast allen Plätzen spielen und wirst es sicherlich genießen.
Also dann: Viel Erfolg!
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